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Medienmitteilung Juni 2020

Die Delegierten der Musiktheater Vereinigung tagten in Sirnach. Corona und seine Folgen für die Kultur und den Theaterbühnenbereich standen im Zentrum der Versammlung

Béa Bieber, Grossrätin und Präsidentin der MTV, konnte am 27.6.2020  dreizehn der vierzehn angeschlossenen Musiktheater aus der Schweiz, Liechtenstein und Vorarlberg  zur jährlichen Delegiertenversammlung begrüssen.  „Die heutige Tagung steht unter dem Motto Solidarität und gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden“, hielt sie einleitend fest. Der Auftrag der Musiktheater Vereinigung, die angeschlossenen Theaterbühnen bei ihrer Arbeit zu vernetzen, zu unterstützen und zu stärken, ist im aktuellen «Corona-Umfeld» doppelt wichtig». Bis zu einem möglichen weiteren Lockerungsschritt der vom Bund verordneten Sicherheitsmassnahmen kann noch Zeit verstreichen; langfristige Planung von Theater-Produktionen ist schwierig; kostendeckend zu arbeiten im Sälen mit 400 bis 650 Sitzplätzen aktuell fast unmöglich. Hier gilt es Lösungen zu finden.

Im vergangenen Verbandsjahr konnten die Aufträge an den Vorstand erfolgreich abgearbeitet werden: z.B. werden mindestens sechs der angeschlossenen Bühnen in Zukunft das gleiche Ticketingsystem verwenden. Also eine gemeinsame Lösung für viele Nutzende.

Zwei der Versammlungs-Traktanden standen im Zentrum der diesjährigen Zusammenkunft: Durch die Corona-Pandemie haben zahlreiche der angeschlossenen Musiktheater (und auch andere Theater) ihre Produktionen gecancelt und ins nächste Jahr verschoben; damit steigt 2021 die Dichte des Angebotes. «Hier ist Solidarität gefragt. Nur gemeinsam schaffen wir einen spannenden Spielplan und schliessen gegenseitige Konkurrenz aus, z.B. mit der gleichen Stückwahl» leitete Béa Bieber die Diskussion über eine klare Konkurrenzregelung ein. Der entsprechende Antrag der Operettenbühne Bremgarten, der diese Konkurrenzsituation fair regeln will, wurde dann auch  mit grosser Mehrheit angenommen und bei der direkt anschliessend traktandierten Statutenrevision einstimmig verbindlich aufgenommen.

Im Namen des Vorstandes plädierte die Präsidentin für einen gemeinsamen Workshop im September zu folgenden Themen: Diskussion der Rahmenbedingungen für Anträge an den Bund für Bundesmittel und gemeinsam zu erarbeitende Lösungen für das Thema «Wie weiter für unsere Bühnen während und nach Corona». Auch dieser Antrag wurde einstimmig angenommen und das Datum dafür direkt festgesetzt.

Die restlichen statutarischen Traktanden wurden allesamt einstimmig und zügig behandelt. Nicole Zumstein wurde nach einem Jahr im Vorstand verabschiedet und Hans Peter Rathgeb, Vertretung der Operettenbühne Hombrechtikon wurde einstimmig als ihr Nachfolger gewählt.

Die Zeit war knapp bemessen für den allgemein grossen Diskussionsbedarf. Trotzdem fand sich Zeit für das interessante Referat von Georges Steinmann, Künstler, Musiker und Researcher. Er stellte das Thema «Nachhaltigkeit im Kulturbereich» ins Zentrum seines Vortrags. «Es ist eindrücklich, dass in den 17 Nachhaltigkeitszielen des Bundes (Agenda 2030) die Kultur kein einziges Mal erwähnt ist. Gerade in der Kultur ist nachhaltiges Arbeiten enorm wichtig». Anhand eines Beispiels (dem Bau des ARA-Verwaltungsgebäudes in Bern) zeigte er auf, wie wichtig es ist, bei jedem Handlungsschritt dessen Nachhaltigkeit zu hinterfragen. Eben auch im Kulturschaffen. «Im Bühnenbereich reicht dies von der Produktion der Kulissen- und Bühnenelemente, übers Catering bis zur Rekrutierung der Mitwirkenden. Gerade dieser Punkt ist speziell wichtig, geht es doch auch um die Möglichkeit der kulturellen Teilhabe. Nur gemeinsam können wir in jedem Bereich gute Lösungen finden».

Mit dieser Aussage schloss sich der Kreis sehr treffend zum einleitenden Votum der Präsidentin im Bezug zur Solidarität und dem «gemeinsam Lösungen finden».

«Die grosse Vielfalt und die Eigenheiten all der aktiven Musiktheater in der Schweiz, Liechtenstein und in Vorarlberg gilt es zu pflegen, weiterzuentwickeln und zu stärken, damit auch das Publikum von morgen einen Abend in dieser, besonderen und anderen Welt erleben kann», schloss die Präsidentin.

Ein kurzer Besuch im Kloster Fischingen beendete die Tagung.

Die MTV dankt der Gemeinde und der Operettenbühne Sirnach für die herzliche Gastfreundschaft.

Informationen zur MTV und zu den Produktionen der angeschlossenen Bühnen unter www.musiktheatervereinigung.ch


Der neue Vorstand (v.l.): Christoph Linder, Cornelia Badertscher, Béa Bieber, Hans Peter Rathgeb

 

 

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